Stellungnahme des Stadtrates zur Vorlage Bauabrechnung «Erneuerung KBA Hard» vom 8. Mai 2018, Sitzung des Grossen Stadtrates vom 21. August 2018
Die vorliegende Bauabrechnung ist der formelle Abschluss eines Projektes, das nie wie geplant umgesetzt werden konnte und ganz klar als gescheitert bezeichnet werden muss. Wir sind uns wohl alle einig, dass das gescheiterte Projekt in der KBA Hard keine schöne Sache ist, der finanzielle Schaden ist gross. Rund zwei Drittel der Gesamtinvestitionen mussten ausserordentlich abgeschrieben werden.
Bei der Präsentation der Bauabrechnung gibt es aber doch auch eine gute Nachricht: Die nun vorliegende Schlussabrechnung bestätigt die Ergebnisse, die bereits nach dem Baustopp im Jahr 2013 festgestellt und kommuniziert wurde, es gab keine nachträglichen bösen Überraschungen. Das nach dem Baustopp aufgearbeitete Ergebnis wurde bestätigt: Wie wir vom GPK-Sprecher bereits gehört haben, weist die Bauabrechnung eine Kreditüberschreitung von rund 4.4 Mio. Franken aus, nach Abzug ausserordentlicher Einnahmen sind es netto 3.7 Mio. Franken. Dieses Ergebnis wurde von der Finanzkontrolle geprüft und bestätigt.
Mit der nun vorliegenden Bauabrechnung liegen die Fakten auf dem Tisch. Die Abläufe von der Kreditgenehmigung über die finanzielle Sanierung bis zum heutigen Betrieb der Anlage werden in der Vorlage zusammengefasst. Wichtig ist nun, dass wir aus den negativen Erfahrungen lernen. Insbesondere sind die Strukturen und Prozesse für die Bearbeitung von solch komplexen Projekten anzupassen. Verschiedene aus den Erfahrungen abgeleitete Massnahmen wurden bereits umgesetzt.
- Mit der Einführung einer einheitlichen Projektmanagement-Methodik für städtische Projekte wurden die Prozesse für die strategische Steuerung und das Controlling verbessert.
- Eine wichtige Massnahme ist auch, dass Investitionen des Kläranlagenverbandes von den Verbandsgemeinden vorfinanziert werden.
- Mit der Bildung eines Ausschusses Verwaltungskommission des Kläranlagenverbandes wurde bereits auf die Erkenntnis reagiert, dass schlankere Strukturen notwendig sind. Weiterführende Massnahmen und eine entsprechende Anpassung der Verbandsordnung stehen noch an.
Zusammengefasst halte ich fest, dass es heute um den den formellen Abschluss eines Projektes geht, das heute ganz anders angegangen würde. Die Bauabrechnung wurde von den zuständigen Gremien in den anderen drei Verbandsgemeinden bereits genehmigt und ich bitte Sie im Namen des Stadtrates und der Verwaltungskommission, der vorliegenden Abrechnung ebenfalls zuzustimmen.